Schwarzwaldausflug: Konfitürenmanufaktur Faller und Wanderung zum Raimartihof
Unter dem Motto Tannen, Berge, Höhenluft haben unsere Schwarzwaldspezialisten zum geselligen Ausklang der Saison eine schöne Tour organisiert. Wir wandern diesmal ohne zu rudern, angeregte Unterhaltung ist explizit erlaubt und wie gewohnt sind erbauliche gastronomische beziehungsweise kulturelle Komponenten integriert.
Der morgendliche Dunst hängt teilweise noch tief, aber dennoch sind die wunderbar herbstlich gefärbten Berghänge ein Augenschmaus.
Unser erstes Etappenziel ist die Konfitürenmanufaktur Faller in Utzenfeld, zum gemeinsamen Frühstück. Auf der variantenreichen Karte ist für jeden Geschmack etwas dabei. Ein zentraler Anlaufpunkt ist das mannigfaltige Marmeladenbuffet; selbst nach mehrmaligem Besuch findet sich noch eine Sorte, die man bislang übersehen hat und noch verkosten muss. Angeregt durch diese Gaumengenüsse streift der Blick über die vielen Regalreihen mit den Köstlichkeiten im Glas und so wird im angrenzenden Lädele manches Konfitütchen gefüllt.
Für die folgende Betriebsbesichtigung muss man sich erst mal lebensmittelecht verpacken; individuelle Interpretationen der Kleiderordnung sind möglich.
Früchte, die soweit möglich aus der Region stammen, sind im 400 t fassenden Kühlhaus eingelagert. Sie werden täglich zu feinen Konfitüren oder Marmeladen verarbeitet. Vom feinen Brotaufstrich zu den sprachlichen Feinheiten: die Frage was man als Gelee oder als Konfitüre bezeichnet, kann die Besuchergruppe noch erklären. Aber dass der Begriff Marmelade nur noch für Konfitüren gilt, die aus Zitrusfrüchten hergestellt sind und auf eine EU-Norm zurück geht, ist fast allen nicht geläufig. Schon wieder etwas gelernt …
Wir bestaunen die Küche, in der ein Edelstahlkessel und drei glänzende Kupferkessel à 100 kg Fassungsvermögen stehen. Hier werden die leckeren Aufstriche aromaschonend von Hand gerührt, und wenn eine Konfitüre extra auf dem Produktionsplan steht, muss dafür eine noch höhere Fruchtmenge als sonst bereit stehen. Von der kleinsten Portionspackung, die man aus Hotels kennt, bis zum schweren 12,5 kg Gebinde für Bäckereien sind viele Abfüllgrößen möglich, ebenso individuell gestaltete Etiketten für Firmen oder private Veranstaltungen.
Am Ende der Führung ergibt sich noch ein angeregtes Gespräch mit Seniorchef Thomas Faller – kein Ruderer, aber ein begeisterter Wassersportler.
Wir fanden es toll bei Fallers und möchten uns an dieser Stelle herzlich bedanken:
Nach kurzer Autofahrt erreichen wir nahe Bärenthal den Ausgangspunkt unserer Wanderung. Da wir in unserem Zeitplan leicht verspätet sind, geht es strammen Schrittes voran. Es nieselt stellenweise, und bei der Kombination aus leichtem Anstieg, Regenjacke und dann noch Babbeln kommt man etwas ins Schwitzen. Wir nehmen den Weg über einen wurzelverwachsenen Pfad am Feldsee vorbei zum Raimartihof. Der typische Schwarzwälder Eindachhof wurde 1710 erbaut und liegt auf über 1100 m Höhe. Wir stehen anfangs etwas dampfend in der urigen Gaststube und ausnahmsweise sind die Plätze am Kachelofen erstmal nicht die begehrtesten.
Nach einem zünftigen Imbiss brechen wir bei beginnender Dämmerung zurück zum Parkplatz auf und genießen beim Bergablaufen noch mal bewusst die gute Luft sowie die Stille des Waldes.
Das war eine gelungene Premiere – herzlichen Dank für die hervorragende Idee und tolle Organisation an Edith, Matthias und Silvia!
VERÖFFENTLICHT VON See mal Rhein e.V. UNTER Allgemein AM 2. Dezember 2019
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